Wie geht Führung im Kontext von Ambidextrie?
Führung im Kontext von Ambidextrie stellt besondere Anforderungen an Führungskräfte, da sie zwei scheinbar gegensätzliche Aufgaben meistern müssen: die effiziente Steuerung des Tagesgeschäfts (Exploitation) und die Förderung von Innovation und Wandel (Exploration). Um diesen Balanceakt erfolgreich zu bewältigen, sind spezifische Führungsansätze erforderlich:
Dualität der Führungsstile: Führungskräfte in ambidexteren Organisationen müssen flexibel zwischen verschiedenen Führungsstilen wechseln. Einerseits ist ein transaktionaler Führungsstil gefragt, der auf klare Ziele, Effizienz und Prozessoptimierung setzt. Andererseits erfordert der explorative Bereich einen transformationalen Führungsansatz, der Innovation fördert, Visionen vermittelt und Teams dazu inspiriert, neue Wege zu gehen.
Kontextuelles Führungsverhalten: Eine weitere Herausforderung für Führungskräfte besteht darin, das richtige Maß an Führung für die jeweilige Situation zu finden. Führung im Kontext von Ambidextrie bedeutet, die verschiedenen Bedürfnisse unterschiedlicher Abteilungen und Teams zu erkennen und darauf einzugehen. Während die einen Stabilität und klare Strukturen benötigen, sind andere auf Freiraum und Flexibilität angewiesen, um Kreativität und Innovation voranzutreiben.
Empowerment und Eigenverantwortung: Um in beiden Bereichen erfolgreich zu sein, sollten Führungskräfte ihre Teams dazu ermutigen, eigenverantwortlich zu arbeiten. Das bedeutet, dass Mitarbeitende in stabilen, effizienzorientierten Bereichen befähigt werden, Prozesse zu optimieren und das Tagesgeschäft selbstständig zu steuern. Gleichzeitig müssen explorative Teams den Freiraum erhalten, Ideen zu entwickeln und Risiken einzugehen, ohne Angst vor Rückschlägen zu haben.
Kommunikation und Transparenz: Eine offene und transparente Kommunikation ist entscheidend für den Erfolg ambidexter Organisationen. Führungskräfte müssen klare Ziele für beide Bereiche – Exploitation und Exploration – vermitteln und sicherstellen, dass die Mitarbeitenden die übergeordnete Vision verstehen. Dadurch wird verhindert, dass es zu Spannungen zwischen den beiden Polen kommt, und alle Abteilungen arbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin.
Kontinuierliches Lernen: Ambidextre Führung erfordert die Bereitschaft zum kontinuierlichen Lernen und zur Anpassung. Führungskräfte sollten regelmäßig Feedback einholen, um den Erfolg ihrer Strategien zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Diese Lernkultur muss nicht nur von den Führungskräften vorgelebt, sondern auch im gesamten Unternehmen verankert werden.
Eine erfolgreiche Führung im Kontext von Ambidextrie bedeutet, den Spagat zwischen Stabilität und Flexibilität zu meistern und sowohl den kurzfristigen Erfolg als auch die langfristige Innovationskraft einer Organisation zu sichern.