Bis vor etwa 20 Jahren wurden Unternehmen alle paar Jahre oder sogar Jahrzehnte organisatorisch umgestaltet. Die meisten Führungskräfte machten diese Erfahrung lediglich ein paar Mal in ihrer Laufbahn. Die Automatisierung und der Wettbewerbsdruck haben jedoch begonnen, das Tempo des organisatorischen Wandels zu beschleunigen.
Um das Jahr 2015 herum ist der organisatorische Wandel zu einem Lifestyle geworden. Eine McKinsey-Studie hat in diesem Kontext ergeben, dass sich 60 Prozent der Unternehmen innerhalb der letzten zwei Jahre umgestaltet hatten. Weitere 25 Prozent hatten dies bereits vor drei oder mehr Jahren getan. Dann schlug die Pandemie 2020 zu und erzwang massive Veränderungen. Die meisten Unternehmen erlebten in wenigen Monaten Umbrüche, die früher normalerweise ein Jahrzehnt in Anspruch genommen hätten.
Früher hatten wir Zeit, uns auf eine Veränderung einzustellen, bevor die nächste einsetzte, aber die erfolgreichen Unternehmen von heute haben den Wandel als Basis für ihr Handeln angenommen. Dabei geht es bildlich gesprochen, nicht darum, lediglich die Möbel in der Wohnung umzustellen. Die neuen Gegebenheiten verändern die Art und Weise, wie wir arbeiten, völlig.
Es stimmt teilweise, dass Unternehmen nur darauf hoffen, zu überleben. Sie warten darauf, dass die Bedingungen von vor der Pandemie wiederkehren. Die erfolgreichsten Unternehmen hingegen setzen neue Organisationsmodelle ein, die den Wandel antizipieren und sich ihm stellen, indem sie ihre Arbeitsweise flexibel ändern.
In dieser neuen Serie von Blogartikeln befassen wir uns daher mit den traditionellen Organisationsmodellen und der Frage, wie sie eingesetzt wurden, um Strukturen und Abläufe an den Unternehmensstrategien auszurichten. Wir werden zeigen, wie diese Modelle immer noch als Diagnoseinstrumente dienen können, um zu verstehen, wo verschiedene organisatorische Faktoren aus dem Gleichgewicht geraten können.
Anschließend wird im zweiten Blogbeitrag der Serie gezeigt, wie Organisationen von statischen Modellen zur Diagnose und Ausrichtung zu flexiblen Modellen übergegangen sind, die ihnen helfen, sich an den kontinuierlichen, dynamischen Wandel anzupassen. Vor diesem Hintergrund betrachten wir in Teil 3 unserer Serie zwei experimentelle Organisationsmodelle und vergleichen sie mit dem etablierten flexiblen Organisationsmodell.