26. April 2023 9 Minuten Lesezeit

Personalmanagement

Die Mitarbeitenden als wichtigste Ressource eines Unternehmens

In den vergangenen Jahrzehnten ist dem Personalmanagement eine enorme Bedeutung zuteilgeworden. Heute sind die Mitarbeitenden die wichtigste Ressource eines Unternehmens, weil sie durch entsprechende Qualifikationen und Skills die Unternehmensperformance stark verbessern können. Das Personalmanagement selbst befindet sich dabei immer in einem Spannungsverhältnis zwischen den Ansprüchen der Organisation und den Bedürfnissen der Mitarbeitenden. In diesem Beitrag erfahren Sie deshalb, was Personalmanagement ist, welche Aufgaben und Ziele Personalmanagement hat sowie von welchen Vorteilen Sie durch strategisches Personalmanagement profitieren können.

    Definition: Was ist Personalmanagement und wie sehen die Grundlagen aus?

    Das Personalmanagement umfasst alle für Beschäftigte relevanten Strategien, Maßnahmen und Handlungsbereiche, die zur positiven Entwicklung und Leistungserbringung des Unternehmens beitragen können. In immer mehr Firmen werden hierin auch externe Arbeitskräfte wie Freelancer einbezogen. Dazu gehören unterschiedliche Tätigkeitsfelder wie die Personalplanung, die Personalentwicklung und Personalführung oder auch das Personalcontrolling.

    Ein professionell angelegtes strategisches und operatives Personalmanagement bildet die Grundlage für ein erfolgreiches Talent-Management, um qualifizierte Mitarbeitende gewinnen und halten zu können sowie die zu erbringende Leistungen sicherzustellen. Ein angemessenes und wirksames Personalmanagement sicherzustellen, obliegt nicht allein der HR-Abteilung, sondern ist eindeutig ebenso eine Führungsaufgabe. Denn Personalmanagement bedeutet HR-Administration in Verbindung mit Mitarbeiterentwicklung und -führung. Gerade für ein gutes Betriebsklima zu sorgen und Mitarbeitende motiviert zu halten, liegt – gemeinsam mit leitenden Angestellten – auch und besonders in der Verantwortung der Geschäftsführung.

    Grundlage für erfolgreiches Talent-Management
    Sechs Kernprozesse, fünf Managementprozesse sowie drei Infrastruktur- und Serviceprozesse bilden das personalwirtschaftliche Prozessmodell.

    Was umfasst das Personalmanagement?

    Strategisches Personalmanagement ist notwendig, um passende Mitarbeitende auszuwählen, diese an den richtigen Positionen einzusetzen und auch nachhaltig zu fördern. Alles ist darauf ausgerichtet, die Potenziale des Unternehmens zum Leben zu erwecken. Hierzu gibt es verschiedene Tätigkeitsfelder, die sinnvoll orchestriert werden müssen. Darunter fallen vor allem:

    PersonalplanungRecruitingPersonalverwaltung und -einsatzPersonalentwicklungEntgeltmanagementPersonalcontrollingCompensation & Benefits

    Welche Ziele verfolgt das Personalmanagement im Unternehmen?

    Genauso wie in zahlreichen anderen Abteilungen eines Unternehmens stehen auch im Personalwesen wirtschaftliche Ziele vornan. Das betriebswirtschaftliche Ziel in diesem Zusammenhang lautet, die Organisation optimal mit geeignetem Personal auszustatten und dieses möglichst effektiv und produktiv einzusetzen. Natürlich alles unter Berücksichtigung der Personalkosten. Grundsätzlich ist die ökonomische Zielsetzung jedoch nie ohne eine soziale Dimension zu betrachten. Progressive Entwicklungen wie Employee Health & Wellbeing, Culture sowie Diversity/Equity/Inclusion stehen sinnbildlich für diese notwendige Balance.

    Der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens wird sich positiv entwickeln, je eher Mitarbeitende als Menschen und nicht nur als Arbeitskräfte klassifiziert werden. Ein Ziel des Personalmanagements ist es daher, die individuellen Bedürfnisse, Wünsche, Ansprüche und Möglichkeiten der Mitarbeitenden im Auge zu behalten. Das wiederum bedeutet, das Arbeitsumfeld optimal zu gestalten sowie die Zufriedenheit der Belegschaft in Einklang mit den Unternehmenszielen zu bringen.

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    Welche Vorteile ergeben sich aus einem zielführenden Personalmanagement?

    Mitarbeitende als Menschen und nicht nur als Arbeitskräfte wahrzunehmen, wirkt sich positiv auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens aus. Daher interessiert sich das Personalmanagement auch dafür, die Arbeitsumstände bestmöglich zu gestalten und die Mitarbeiterzufriedenheit im Einklang mit den Unternehmenszielen zu stärken bzw. hochzuhalten. Dies zahlt auf aktuelle Herausforderungen wie Arbeits- und Fachkräftemangel sowie die Gefahr der Abwanderung guter Kräfte („Great Resignation“) ein. Konkret geht es auch um die Bindung der Mitarbeitenden, die Steigerung von Engagement und Produktivität sowie New-Work-Fragestellungen zur Gestaltung einer mitarbeiterzentrierten Arbeitswelt. Denn wer in seinem Arbeitsumfeld zufrieden ist, zeigt bessere Leistungen und identifiziert sich stärker mit dem Unternehmen. Engagierte Mitarbeitende erbringen zudem eine bessere Leistung, garantieren ausgezeichnete Qualität, zeigen ein hohes Maß an Verantwortung und sind seltener krank.

    All das trägt nicht nur zu geringeren Personalkosten bei, sondern steigert grundsätzlich auch direkt und indirekt die Unternehmensperformance. Um die betriebswirtschaftlichen und sozialen Zielsetzungen zu erreichen, müssen HR-Verantwortliche also Mitarbeiterwünsche und Unternehmensziele möglichst in Deckung bringen, die Zufriedenheit der Belegschaft verbessern und hochhalten, Personalkosten senken, um die Organisation wettbewerbsfähig zu machen sowie rechtliche Vorgaben und Sozialstandards erfüllen; Stichwort: Environmental/Social/Governance (ESG) oder auch Corporate Social Responsibility (CSR).

    Welche Aufgaben sind im Personalmanagement zu erfüllen, um die obengenannten Ziele zu erreichen?

    Im Personalmanagement stehen die Mitarbeitenden immer im Fokus. Man unterscheidet dabei sowohl zwischen potenziellen künftigen Mitarbeitenden und bestehendem Personal sowie zwischen dem festangestellten Personal und Kern- bzw. Randbelegschaften mit Zeit-, Dienst- oder Werkverträgen. Das Management dieser Gruppen wird in Zukunft immer wichtiger und wird durch den Einsatz von Software-Lösungen wie Ingentis org.manager zunehmend professionalisiert.

    Während das externe Personalmanagement mögliche zukünftige Mitarbeitende ins Zentrum ihrer Aktivitäten stellt (Personalplanung und Recruiting), setzt das interne Personalmanagement den Fokus auf Bereiche wie Personalverwaltung und -entwicklung. Zusätzlich geht es hier auch um die Personalbeurteilung, das Personalcontrolling und das Entgeltmanagement. Letztgenanntes ist, genauso wie etwa die Personalentwicklung, strategisch ausgerichtet. Bei Tätigkeitsbereichen wie der Personalverwaltung dreht sich alles um die Gewährleistung personalrelevanter Abläufe und Prozesse. Alle Aufgabenfelder – egal ob eher strategisch oder operativ – sollen das Unternehmen nachhaltig entwickeln und wettbewerbsfähig machen.

    Warum ist strategisches Personalmanagement im Unternehmen wichtig?

    Mit einem strategischen und gleichzeitig auf die Mitarbeitenden ausgerichteten Personalmanagement können Unternehmen leichter auf Veränderungen reagieren, potenzielle Mitarbeitende besser anwerben und dauerhaft binden sowie bestehende Mitarbeitende bestmöglich einsetzen und fördern. Daher hat ein langfristig angelegtes strategisches Personalmanagement signifikanten Einfluss auf die Leistung eines Unternehmens. Um eine solche Strategie aufzusetzen und durchzuhalten ist es wichtig, alle Teilaspekte des Personalmanagements gleichwertig zu berücksichtigen.

    Es existieren unterschiedliche Prozessmodelle, um die verschiedenen Tätigkeitsbereiche des Personalmanagements im Hinblick auf eine einheitliche Strategie miteinander in Einklang zu bringen. So hat beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Personalführung ein Modell für ein integriertes professionelles Personalmanagement erarbeitet. Dieses verlinkt lebenszyklusorientierte mit übergeordneten Tätigkeitsfeldern. Erstgenannte gehen mit allen Aufgaben um, die mit Mitarbeitenden in Leistungserstellungsprozessen zu tun haben. Übergeordnete Gestaltungsfelder wiederum befassen sich mit den strategischen, kulturellen und organisatorischen Voraussetzungen der Personalarbeit.

    Referenzmodell für professionelles Personalmanagement nach der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e. V.
    Referenzmodell für professionelles Personalmanagement nach der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e. V.

    Ein professionelles Personalmanagement kümmert sich nicht ausschließlich um konzeptionelle Fragestellungen wie die Strategie. Es geht zudem auch auf die Unterstützung durch geeignete Instrumente und Methoden zur Umsetzung des jeweiligen Konzepts und die klare Festlegung von Prozessen und Verantwortlichkeiten ein.

    Wie gestaltet man nachhaltiges Personalmanagement?

    Nachhaltiges Personalmanagement legt den Fokus auf langfristige Strategien, die nicht nur wirtschaftliche Ziele im Blick haben, sondern auch soziale und ökologische Aspekte integrieren. Ziel ist es, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die eine gesunde, produktive und motivierte Belegschaft fördern, während gleichzeitig verantwortungsbewusst mit Ressourcen umgegangen wird.

    1. Förderung von Work-Life-Balance
    Ein wesentlicher Bestandteil nachhaltigen Personalmanagements ist die gezielte Förderung einer gesunden Work-Life-Balance. Unternehmen sollten flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Optionen und angemessene Pausenregelungen anbieten, um die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu berücksichtigen. Eine gute Work-Life-Balance ist entscheidend für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und erhöht langfristig die Produktivität.

    2. Mitarbeiterentwicklung und -bindung
    Nachhaltiges Personalmanagement fördert die kontinuierliche Mitarbeiterentwicklung durch Schulungen, Fortbildungen und Mentoring-Programme. Eine starke Mitarbeiterbindung reduziert die Fluktuation und trägt zur Stabilität und Nachhaltigkeit der Unternehmensstruktur bei. Unternehmen sollten Potenziale für zukünftige Führungspositionen frühzeitig erkennen und fördern, um die langfristige Mitarbeiterbindung zu stärken.

    3. Gesundheitsmanagement
    Das Gesundheitsmanagement spielt eine zentrale Rolle im nachhaltigen Personalmanagement. Unternehmen, die in Programme zur physischen und mentalen Gesundheit investieren, fördern nicht nur das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter, sondern senken auch die Krankenstände. Ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement steigert die langfristige Zufriedenheit und Produktivität der Belegschaft.

    4. Vielfalt und Inklusion
    Nachhaltiges Personalmanagement setzt auf Vielfalt und Inklusion. Unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen bereichern die Innovationskraft eines Unternehmens und tragen zu einem positiven Arbeitsklima bei. Diversität in Teams fördert kreative Lösungen und nachhaltigen Erfolg.

    5. Ökologische Nachhaltigkeit
    Neben sozialen Faktoren ist auch der ökologische Aspekt Teil eines nachhaltigen Personalmanagements. Maßnahmen zur Reduktion des Papierverbrauchs, die Förderung von nachhaltigen Mobilitätslösungen sowie der Einsatz von energieeffizienten Technologien tragen zur ökologischen Nachhaltigkeit bei. Diese Maßnahmen stärken das Image des Unternehmens als nachhaltiger Arbeitgeber und steigern die Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt.

    Mit einem nachhaltigen Personalmanagement steigern Unternehmen nicht nur ihre Attraktivität als Arbeitgeber, sondern verbessern langfristig auch die Mitarbeiterzufriedenheit und die Effizienz im Betrieb.

    Beispiele für erfolgreiches Personalmanagement

    01

    Workshops und Trainings

    Im Gestaltungsbereich der Personalentwicklung sind u. a. Motivationstrainings, Workshops, Seminare und Coachings gerne angewendete Maßnahmen zur Vermittlung zusätzlicher Kompetenzen und Fähigkeiten für Mitarbeitende.
    02

    Neue Aufgabenbereiche

    Instrumente wie die Job Rotation, Job Enlargement sowie Job Enrichment wiederum bieten die Möglichkeit, den Horizont zu erweitern und bisher unbekannte bzw. anspruchsvollere Tätigkeiten auszuprobieren.
    03

    Finanzielle Anreize

    Finanzielle Anreize wie die Auszahlung eines Bonus nach Erreichen eines Ziels sind beliebte, aber mit Bedacht einzusetzende Mittel, um die Motivation und Leistungen der Mitarbeitenden zu erhöhen.
    04

    Interne Kommunikation

    Auch eine gute Mitarbeiterkommunikation trägt dazu bei, ökonomische und soziale Ziele umzusetzen. Personalmanager:innen können in diesem Zusammenhang beispielsweise ein Firmen-Intranet, eine Mitarbeiterzeitung, Betriebsversammlungen oder ein schwarzes Brett nutzen.
    05

    Transparenz

    Zur Optimierung der Personalverwaltung sollten Personalinformationssysteme etabliert werden. Hierauf haben auch die Mitarbeitenden Zugriff, was die Transparenz und Verfügbarkeit wichtiger Personalinformationen erhöht. Lösungen wie Ingentis org.manager unterstützen diese Prozesse.

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